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Gemeindebrief 10/2001 (Auszüge)Kirchengemeinde Hannover-Hainholz

ANSGAR-KIRCHE: DER TURM FÄLLT UND DIE KIRCHE WIRD ARCHIV

Schon im April hat es ausführlich in der HAZ gestanden: Das Landeskirchenamt der Ev.-luth. Landeskirche Hannover über-nimmt die Ansgarkirche und das Pfarrhaus mit dem gesamten Grundstück. Die Kirche wird Archiv und Orgelmagazin. So stand es auch schon in dem HAZ-Artikel vom 5. April. Das Landeskirchenamt hat festgestellt:
"Die Schaffung eines weiteren Archiv-Depots für die Landeskirche ist kurzfristig erforder-lich, da die vorhandene Lagerkapazität in den Räumen des Landeskirchlichen Archivs in der Goethestraße und Am Steinbruch nicht mehr ausreichen. Durch die Aufhebung von Pfarrstellen sowie die Zusammenlegung von Kirchengemeinden und Kirchenkreisen werden vermehrt Archivalien an das Landeskirchliche Archiv abgegeben, die in diesem Magazin untergebracht werden sollen. Darüber hinaus muss das Orgelmagazin in der Kirche von Wittenburg geräumt werden, da die Kirchengemeinde diesen Raum für Ausstellungszwecke und kulturelle Veranstaltungen nutzen will. Für die ausgebauten und aufbewahrungswürdigen Orgelteile müssen daher neue Räumlichkeiten in der Ansgarkirche geschaffen werden."
Das Pfarrhaus wird wieder Wohnhaus.
Und der Turm? - Der Turm fällt.
Er müsste sonst für sehr viel Geld (aus Kirchensteuern!) instand gesetzt werden; und ein Archiv braucht keinen Turm. Darum hat das Landeskirchenamt entschieden, dass er irgendwann in der zweiten Oktoberhälfte gesprengt wird - gesprengt, weil das sehr viel billiger ist und sehr viel schneller geht, als ihn in wochenlanger Kleinarbeit mit Presslufthämmern abzutragen. Die Anwohner werden selbstverständlich rechtzeitig durch das Abbruchunternehmen informiert, Polizei und Feuerwehr auch.
Es gilt also, Abschied zu nehmen, Abschied von einem Wahrzeichen der Voltmerstraße und des nörd-lichen Hainholz - sechsunddreißig Jahre nach der Einweihung: Ende des Traums der späten fünfziger Jahre von der Ansgarkirche als Mittelpunkt eines ganzen neuen Stadtteils (der damals geplant war, aber nie gebaut worden ist; manchmal bestraft das Leben auch den, der zu früh kommt). Das Ansgar-Projekt ist endgültig gescheitert. Aber es ist nicht umsonst gewesen. In ihrer kurzen Geschichte haben viele Menschen in und mit dieser Kirche wichtige Momente erlebt, Feste gefeiert und Gottes Nähe und Beistand gesucht - oder auch nur gelauscht, was denn die Uhr geschlagen hat. Dem Kirchenvorstand ist es leider trotz seiner viel-fachen Versuche nicht gelungen, die Kirche als "Kirche" zu erhalten bzw. als Ort für religiöse Versammlungen; alle Verhandlungen mit verschiedenen Kirchen und Glaubensgemeinschaften sind letztlich gescheitert. Gescheitert sind leider auch alle Versuche, das Ganze für den Stadtteil nutzbar zu machen, mindestens aber den Jugendtreff im Pfarrhaus hinter der Kirche zu erhalten. Zum ersten Mal (wenn man von der mittlerweile abgerissenen Jugendlaube neben dem Kulturtreff absieht) hat es wenigstens für kurze Zeit in Hainholz einen (wenn auch räumlich nur bedingt geeigneten Ort für Jugendliche gegeben, nachdem der Stadtteil mehr als zwanzig Jahre darauf hatte warten müssen.
Jetzt ist der Treff in die Schulenburger Landstraße umgezogen. Vielleicht kann aber im Zuge des gerade angelaufenen Programms "Soziale Stadt" ein "richtiger" Jugendtreff auf dem Bolzplatz neben der Ansgarkirche gebaut werden - wir werden sehen. Das schöne Kreuz aus der Kirche ist übrigens seit Monaten provisorisch in der St. Marienkirche aufge-stellt. Die beiden großen Altar-Leuchter werden dort auch bald zu sehen sein (müssen noch Fußplatten drunter). Der Türgriff mit der Ansgar-Figur und die Taufschale suchen noch ihren endgültigen Ort. Die Uhr ist samt Zeigern erst mal eingelagert, bis sich ein neuer Verwendungszweck findet. Und die Glocken sollen (wenn es zeitlich klappt) ab 1. Advent von der Kirche auf dem Kronsberg läuten. Auf die drei kleineren verteilt sich übrigens die Inschrift "Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, haltet an am Gebet." Und die größte läutet unter der Aufschrift "Siehe, ich mache alles neu; ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende." (der Kirchenvorstand)

letzte Meldung: Laut Mitteilung des Landeskirchenamts wird der Turm voraussichtlich am 23. Oktober um 15.00 Uhr gesprengt. Am Tag vorher wird die "Baustelle" eingerichtet, und am Tag danach kommen die Trümmer weg.

Auszüge aus einer Predigt von Landesbischöfin Margot Käßmann nach den Anschlägen in den USA am 11.September:
"Werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat. Geduld aber habt ihr nötig, damit ihr den Willen Gottes tut und das Verheißene empfangt."

Hebräer 10,35:Werft euer Vertrauen nicht weg. Liebe Gemeinde, mir scheint das ein gutes Geleitwort für diesen 12. September 2001, ... Ja, wir haben Geduld nötig, damit wir nach Gottes Willen fragen. Damit es keine überstürzten Reaktionen gibt, keine übereilten Beschlüsse. .......
Ich denke, zuallererst müssen wir der Trauer, dem Mitleid und auch der Fassungslosigkeit Raum geben. Wie können Menschen anderen so etwas antun? .....
... wir dürfen glauben, dass Gott bei den Opfern ist. Gott steht an der Seite der Menschen, die leiden. Weil Gott selbst gelitten hat, weil Jesus am Kreuz gestorben ist, gerade deshalb können wir uns auch in Angst und Leiden Gott anvertrauen. Und wir können beten, dass Gott diejenigen begleitet, die leiden, die sterben, ja dass Gott sie hält auch in der Stunde der Angst, sie hält über den Tod hinaus. ....
Werft euer Vertrauen nicht weg - Geduld habt ihr nötig. Wir beten heute auch, dass die Mächtigen dieser Welt nicht vorschnell handeln. Wir beten für Frieden, wir hoffen auf Vernunft. Gewiss müssen die Täter gefunden und bestraft werden. Aber sie dürfen nicht neue Nahrung bekommen durch zusätzliche unschuldige Opfer. Da ist manche Mutter, mancher Vater im Nahen Ostern, die ebenso unschuldig sind wie die Menschen im World Trade Center und die Angst haben. ....
Christinnen und Christen haben zum Frieden zu rufen und nicht zum Krieg, zur Gewaltüberwindung und nicht zur Gewalt.
Wir können uns Gott anvertrauen und für einander beten. Ich bin überzeugt, dass die Kraft des Gebetes Hass überwinden kann und diejenigen stärkt, die leiden, trauern, Tr

» ... MEIN SCHMEICHELNDES KLAVIER«
Am Sonnabend, den 13. Oktober um 18.00 Uhr ist zum ersten Mal in unserer Kirche ein Konzert auf dem Clavichord zu erleben. Ein Clavichord ist ein Taste-ninstrument, bei dem die Saiten mit Metallstiften angeschlagen werden. Dadurch kann der Spieler, im Gegensatz etwa zum Cembalo oder zur Orgel, mit der Art des Anschlags die Lautstärke und Höhe des Tones beeinflussen. Kein Wunder also, dass dieses Instrument im 17. und 18. Jahrhundert sehr geschätzt wurde (es war z.B. das Lieblingsinstrument Johann Sebastian Bachs) und erst in Vergessenheit geriet, als sich das moderne Klavier allgemein durchsetzte. Weil das Clavichord einen ausgesprochen sanften Klang hat, setzte ein Komponist seinerzeit über ein Clavichordstück das Motto »Sei mir gegrüßt, mein schmeichelndes Klavier«.
Solist des Abends ist Herr Erhard Egidi. Herr Egidi ist in unserer Stadt wahrlich kein Unbekannter; er wirkte von 1972 bis 1991 als Kantor an der Neustädter Hof- und Stadtkirche und war in dieser Zeit als Kirchenmusikdirektor für die gesamte Kirchenmusik Hannovers verantwortlich. In den letzten Jahren hat er sich auf das Spiel historischer Tasteninstrumente spezialisiert. Herr Egidi musiziert auf der Kopie eines Instrumentes aus dem Jahre 1756, das heute im Lübecker St. Annenmuseum aufbewahrt wird.
Auf dem Programm stehen Variationen und Fantasien von Antonio de Cabezón, Jan Pieterszoon Sweelinck, Johann Sebastian Bach, dessen ältestem Sohn Wilhelm Friedemann Bach, Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart.
Der Eintritt beträgt DM 15,- / erm. 10,-. (Axel Fischer)

EINE GANZ BESONDERE WOCHE FÜR JUGENDLICHE
Im Dezember können Jugendliche eine ganz besondere Woche in der Adventszeit erleben, eine Freizeit mitten im Alltag. Wir wohnen in einem schönen Freizeitheim in Wilkenburg. Von da aus fährt jede und jeder zur Schule, und auf Wunsch auch zu den privaten Aktivitäten am Nachmittag. Dafür organisieren wir Fahrdienste, die euch zumindest zur Bahn bringen. Die übrige Zeit schlafen, essen, spielen und feiern wir in unserem Freizeitheim. Natürlich ist auch Zeit zum Lernen und für die Hausaufgaben eingeplant. Abends gibt es eine gemeinsame Runde. Zunächst machen wir die gemeinsame Zeitplanung und am letzten Wochen-ende besprechen wir, wie die Woche gelaufen ist. Wer sich das besondere Erlebnis nicht entgehen lassen möchte, füllt am besten gleich einen Anmeldezettel aus. (Liegen im Gemeindehaus oder Gemeindebüro.) Termin: 1.- 8. Dezember, Kosten: 45,-- DM. Weitere Infos gibt es unter Tel. 352 09 10 bei Diakon (Marc Jacobmeyer)