Vor
der nachweisbaren Zeit
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Es gibt Grabungsfunde, die
auf eine frühe Besiedelung der Gegend von Hainholz
hindeuten. Es wird behauptet, dass es in Hainholz eine
heilige Stätte zur Verehrung heidnischer Götter
gab. Noch heute weisen vermutlich alte Bezeichnungen
darauf hin. So bedeutet Hain so viel wie umfriedeter,
heiliger Platz, der sich eventuell an einer Quelle
oder Teich von besonders heilkräftiger Wirkung
befand.
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771
- 804 n. Chr.
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Unterwerfung der heidnischen
Sachsen durch Frankenkönig Karl den Großen.
Da die Christianisierungswelle besonders gerne an kultischen
Orten anzuknüpfen versuchte, um sie zu Gunsten
der neuen Religion zu wandeln, war vermutlich auch
Hainholz ein heiliger Ort früheren Glaubens.
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1394
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Erwähnung eines steinernen
Marienbildes in einer Kapelle in Hainholz durch eine
Urkunde des Herzogs Otto von Braunschweig und Lüneburg.
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1409
- 1424
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Vermutete Bauzeit des Kirchenchores
der St. Marienkirche in Hainholz.
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1414
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Bau einer Kapelle Kapelle
Beatae Virginis tom Heinholte während der
Regierungszeit des Herzogs Berend zu Braunschweig und
Lüneburg und der Amtszeit des Bischofs Walbrandt
zu Minden. Die Kapelle wurde der Kirche tom Hiligen
Krütze (Kreuzkirche) in Hannover unterstellt.
Damals war dort ein Joh. Eddingerode Kirchherr. Von
dieser Kapelle ist heute noch ein Teil als Altar und
Chorwand der Hainhölzer Kirche vorhanden.
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1425
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Erste Erwähnung Heynholtz
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1444
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In einem Brief des Mindener
Bischofs Albert aus dem Jahre 1444 finden sich erste
Informationen über die Entstehung der Kirche in
Hainholz. Die höchst-kirchliche Zugehörigkeit
ging zu dieser Zeit vom Bistum Minden aus.
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1492
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egelmäßig
stattfindende Gottesdienste in der Kapelle zu Hainholz
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1543
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Errichtung einer eigenen
Pfarrkirche in der Marienkirche.
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um
1557
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Die
Vogtei Langenhagen war Erbzinsherr über das Erbzinsland Busch
werk in der Strangriede und Rottländereien,
kleine Landstücke, die sich die Hainhölzer
Bauern gegen jährliche Zinszahlungen pachteten.
Die Familie Türkes, eine schon 1306
erwähnte althannoversche Ratsfamilie, war
weitgehend der Grundherr über die Ländereien
in Hainholz. Auf das Meierland wurden
die Meierrechte, die mit bestimmten
Verpflichtungen verbunden waren, verliehen.
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1594
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Die Bauern mussten jährlich
einen Fleischzehnt und einen Kornzehnt zahlen. Als
Kornzehnt entrichteten die Hainhölzer Bauern jede
vierte und jede zehnte Getreidestiege an ihren Grundherrn, überwiegend
der Familie Türkes. Im Untertanenverzeichnis von
1594 wird von Klagen der Hainhölzer Bauern berichtet,
als die Familie Türkes die 3. statt der 4. Stiege
nähme, ohne dass sie sich wehren dürften.
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1660
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Beim Empfang des Meierbriefes wurde
eine unterschiedlich ausgehandelte Höfeübernahmegebühr
(Weinkauf) an den Grundherrn entrichtet. Im Amtslagerbuch
von 1660 übergab der Brinksitzer Caspar Friedrich
einen Hammel, der Brinksitzer Gerd Bünting dagegen
bezahlte keinen Weinkauf, während der Kötner
Hinrich Eschen noch über den Weinkauf verhandelte.
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1666
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Das Untertanenverzeichnis
lässt erkennen, dass die Bauern hauptsächlich
Ackerbau betrieben und nur nebenbei Vieh- und Pferdezucht,
weil es an großen Flächen für die Winterfutteranpflanzung
fehlte. Nur die Voll- und Halbmeier besaßen relativ
viel Vieh. Der Vollmeier Heinrich Kothhöfer aus
Hainholz hatte z. B. 1 Pferd, 2 Fohlen, 6 Kühe,
9 Rinder, 8 Schweine und 9 Schafe, ebenso die anderen
Einwohner.
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Zwischen
1664 und 1689
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Die Erhebung der Kopfsteuern
in den Jahren 1664, 1675, 1678, 1686, 1689 durch den
Landesherrn des Fürstentums Calenberg-Göttingen,
um in der Regel militärische Zwecke zu finanzieren,
belasteten die Menschen zusätzlich zu ihren normalen
Steuerzahlungen.
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Ende
17. Jhdt.
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Übergabe des Hofes
von Carsten Wulfes mit Zustimmung der Familie Türkes
als Grundherr an die Schwiegersöhne Wulfes.
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1747
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Strangriedeprozess; die
Strangriede als Gemeinheit wurde zunächst von
der Altstadt Hannover und Hainholz für Hude und
Weide genutzt. Nach und nach kultivierten die Bauern
aus Hainholz diese Fläche für sich. Nach
verschiedenen Beschwerden der Stadt kam es zu einem
Urteil, nachdem die Hainhölzer Bauern diese urbar
gemachte Fläche nicht ausschließlich für
sich nutzen durften. Die Bauern wiesen aber nach, dass
sie auf den Ertrag dieser Fläche angewiesen seien.
Gegen eine Entschädigung an die Stadt gab diese
dann gegenüber den Bauern nach. Diese nutzten
diese Fläche, aber ohne je eine Entschädigung
zu zahlen. (vgl.
die folgende Karte!)
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1756
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Seuchen, Missernten und
eine unbeschreibliche Mäuseplage, die auch die
Vorratsscheunen der Bauern vernichtete. Es herrscht
Getreidemangel. Das Branntweinbrennen aus Weizen und
Roggen wurde am 31.05.1756 verboten.
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1757
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Verschärfung der Verordnung
gegen den Verkauf von Getreide außerhalb des
Landes. Die Franzosen hielten während des Krieges
von Ende Juli 1757 bis zum 28. Februar 1758 Hannover
besetzt. Sie nahmen die gelagerten Lebensmittel bei
ihren Rückzug mit.
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1758
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Ausfuhrverbot von Hafer
und Stroh aus dem Lande bei Leibes-Strafe verboten.
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1770 - 1773
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Allgemeine
Wirtschaftskrise durch ungünstige Witterungsverhältnisse
für die Nahrungsmittelproduktion und Mäuseplage
(1773).
Drei Getreidemissernten
hintereinander verhalfen den Durchbruch der Kartoffelanpflanzung
als Nahrungsmittel.
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1775
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Die Mecklenheide wurde im
Frühjahr zum Zweck der Gemeinheitsteilung vermessen
und berechnet. Anschließend wurde ein Plan
der communen Huede und Weide zwischen der hiesigen
Alstadt Hannover und denen mit intessirten Dörfern
des Amts Langenhagen erstellt.
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1797
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Erster Ausbruch in Hainholz.
Bei den Ausbrüchen wurden einzelne Vollmeier,
Dreiviertelmeier, Großkötner, Kleinkötner
und Brinksitzer im Vorgriff auf den Beginn der umfassenden
Gemeinheitsteilung 1842 mit Land bedacht
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1802
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Zweiter Ausbruch in Hainholz
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1806
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Dritter Ausbruch in Hainholz
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1842
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In einem Bericht vom 30.09.1842
werden als Interessenten der nächsten Spezialteilung
der Mecklenheide 2 Vollmeier, 1 Dreiviertelmeier, 4
Großkötner, 9 Kleinkötner, 11 Brinksitzer,
die Pfarre, das Küsteramt, das Pfarrwitwentum,
die Gemeinden Hainholz, Godshorn und Vinnhorst genannt. Als
Teilungsmaßstab diente der jeweilige Viehauftrieb
und so konnte z.B. ein Großkötner mehr Land
zugeteilt bekommen als ein Vollmeier. (Kartenausschnitt)
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1844
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Das
allgemein geltende Weiderecht der nördlich der
Dörfer gelegenen Mecklenheide wurde auf die Weideberechtigten
aus Hainholz, Vahrenwald, List, 14 andere angrenzende
Dörfer, der Resistenzstadt Hannover, der
allergnädigsten Herrschaft in Herrenhausen
aufgeteilt.
Gleichzeitig
wurde der übrige Gemeindebesitz ausgenommen der Wege, Gräben,
Sandkuhlen in Privatbesitz gegeben. Mit der Umwidmung der Gemeinheiten
in Individualbesitz erhoffte man sich eine Verbesserung der Produktion.
In Hainholz werden die Grundstücke außer auf die Bauern
(Voll-, Halbmeier, Groß-, Kleinkötner, Brinksitzer),
auf die Pfarre, das Kantorat, das Pfarrwitwentum und auf 2 halbe
Brinksitzer verteilt.
Gleichzeitig
mit der Umwandlung wird auch die Ablösung des grund-herrschaftlichen
Besitzes, der aus einem Erbpachtverhältnis zum freien privaten
Eigentum umgewidmet wird, durchgeführt. Bis dahin waren
die Bauern als Meier- oder Erbzinspflichtige Erbpächter
der Hofstellen und des Landes.
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1845
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Von der königlichen
Landdrostei wurde am 14.12.1845 der Plan über
die spezielle Gemeinheitsteilung von Hainholz zugehörig
zum Amt Langenhagen genehmigt. Der Termin für
die formelle Eröffnung wird mit dem 19.01.1846
benannt.
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nach
1844
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Durch
die Ablösung 1844 verändert sich die räumliche
Vorherrschaft der Voll- und Halbmeier zu Gunsten der
Kötner .
Eine Kauf- und Verkaufswelle findet statt. Die Halbmeier
verlieren fast alles zu Gunsten der Großkötner;
die Kleinkötner behalten etwa die gleiche Menge,
die Vollmeier verlieren etwa ein Sechstel. Durch die
Ackerverkäufe kommen neue soziale Schichten zum
Nachteil der traditionellen Besitzverhältnisse
und der alten Familienstrukturen hinzu. Die kleinen
Landstücke werden von den Kleinbauern als Gemüsefelder
genutzt und gleichzeitig nach und nach von der städtischen
Bebauung erfasst.
Die Verstädterung der Vordörfer Hannovers, so auch
Hainholz wurde durch die Ansiedelung der Anbauern auf
kleine gekaufte Grundstücke eingeleitet. Ein Teil der Abbauern
waren spätere Bauernsöhne, die auf einem abgetrennten
Stück Land vom eigentlichen Hof ansässig wurden.
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Ab
etwa 1850
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Beginn der Ansiedelung vieler
Fabriken und Gewerbebetriebe. Die Bahn besass zu diesem
Zeitpunkt mehrere große Landstücke. Betroffen
waren besonders die Gemarkungsteile Das lange
Feld, Auf dem Kläpperberge und Vor
dem Hopfengarten. In östlicher Richtung
an der Bahn Vor dem Hopfengarten errichtete
die Norddeutsche Aktiengesellschaft eine Glashütte.
Der Kläpperberg war ganz im Besitz
des Fabrikanten Albert Knoevemagel. Das lange
Feld gehörte zum Gemeindebezirk Vahrenwald.
Der Teil der direkt an der Bahnlinie lag, gehörte
schon fast ganz der Eisenbahn. Die Hinübersche
Stiftung hatte hier auch mehrere Parzellen. Es
ist zu vermuten, dass die Stadt wegen dieser beginnenden
Entwicklung kein Interesse an einer kostspieligen Verkoppelung
hatte, zumal die zersplitterten Besitztümer so
zu einem viel günstigeren Preis und durch leichtere
Verkaufsverhandlungen für Industriebetriebe zu
kaufen waren, als nach einer Verkoppelung. Die expandierende
Stadt Hannover achtete im Zusammenhang mit der einhergehenden
Industrialisierung auf Schaffung günstiger Verkehrsver-bindungen.
Die Bauern hatten nicht das Interesse an einer kostspieligen
finanziellen Mitbeteiligung durch ein Verkoppelungsverfahren.
Aus dem Moment heraus betrachtet, konnten sie für
ihre großen, aber schlechten Ackerböden
vergleichsweise mehr finanzielle Mittel durch einen
Verkauf gewinnen. Damit verfügten sie über
kurzfristig einsetzbares Geld, um z.B. woanders bessere
Böden zu erwerben.
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Um
1855
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Der Widerstand der Gemeinde
in Hainholz gegenüber den Anbauern lässt
um 1855 auf Druck des Amtes und der immer größeren
Wohnungsnot am Rande der Stadt nach: Schon vorher
hatte sich bei Konflikten in den Anbauerverhandlungen
das Amt verschiedentlich auf die Seite der Anbauer
gestellt und ihnen gegen den Willen der Dörfer
zu einem Domizil- und Bauschein verholfen. Da die Wohnungsnot
am Rande der Stadt drückend geworden war und die
Mietpreise in den Dörfern dauernd anstiegen, zwang
das Amt die Gemeinden, den Anbaueren den eigenen Hausbau
zu genehmigen. Mehrere
Bauern u. a. zwei Vollmeierhöfe verkauften Teile
ihren dicht an der Straße gelegenen Besitz. Diese
werden in mehrer kleine Anbauergrundstücke aufgeteilt.
Die ursprünglichen Höfe treten damit hinter
den zahlreichen kleinen Anbauerhäusern zurück.
Diese Umgruppierung fand etwa zwischen 1850 und 1880
statt.
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1859
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Die Kirchengemeinde Hainholz
besitzt seit 1859 einen Friedhof.
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1864
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Gründung der Schmirgelfabrik
S. Oppenheim & Co. und gleichzeitige Übernahme
der Dampf-Schmirgel-Mühle von Julius Seligmann
von 1859. 1898 Zusammenschluss der Firma mit der Schlesinger & Co.
in Harburg. Seit damals bis heute heißt die Aktiengesellschaft Vereinigte
Schmirgel- und
Maschinenfabriken mit dem Hauptsitz in Hannover.
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1871
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Gründung der Hainhölzer
Glashütte
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1876
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Die außerordentlich
schnelle und verdichtete Entwicklung von Industrieansied-lungen
in Hainholz wurde durch die direkt an der damaligen
Stadtgrenze Hannovers gegen Hainholz errichteten beiden
Güterbahnhöfe Weidendamm und Möhringsberg
verstärkt. Damit wurde die Möglichkeit der
direkten Anbindung an das Eisenbahnnetz die Grundlage
für viele Firmenansiedlungen.
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1878
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Errichtung
des Rangierbahnhofes innerhalb der Feldmark des Dorfes
Hainholz. Jetzt konnte sich hier in wenigen Jahren
die Industrieansiedlung konzentrieren.
Der Rangierbahnhof
schuf eine breite imaginäre Grenze zwischen Hainholz und
Hannover. Da es zu dieser Zeit auch üblich war, dass sich
die Arbeiter in der unmittelbaren Umgebung ihrer Brotgeldgeber
niederließen, veränderte dies ziemlich rasch den dörflichen
Charakter von Hainholz.
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1879
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Es existiert eine Kopie
einer Handzeichnung zum Zwecke der Verkoppelung. Es
lässt sich aber keine Beurkundung für eine
Verkoppelung finden. Es ist sehr zu vermuten, dass
keine Verkoppelung durchgeführt wurde.
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1884
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Gründung der Hannoversche
Centralheizungs- und Apparate-Bau-Anstalt GmbH
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1891
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Beschluss des Gesetz vom
15. Mai 1891 zur
Eingemeindung des Dorfes Hainholz nach Hannover. Am
01.07.1891 wurde Hainholz nach Hannover eingemeindet.
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1895
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Am 17. Mai 1988 wurde in
der Turmspitze der Hainhölzer Marienkirche ein
versiegelter Brief des damaligen Pastors Chappuzeau
vom 25. Juli 1895 gefunden, in dem dieser Details über
den seinerzeitigen Neubau des Turms, aber auch einige
grundsätzliche zeitkritische Überlegungen
mitteilt: "Aber wer will sie (die ihre sozialen
Pflichten vernachlässigenden Reichen) deswegen
anklagen, wir leben alle in der Übergangszeit
und wissen noch nicht, was die von uns fordert. Wir
stehen alle noch ratlos, wie die Frage zu lösen
ist, die alle Gemüter heute beschäftigt:
die soziale Frage. Wenn dies mein Schreiben je wieder
gelesen wird, will mal sagen nach hundert Jahren, ob
ihr sie dann gelöst habt, die soziale Frage?
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1907
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Einrichtung des Hainhölzer
Bahnhofs.
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1926
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Durchführung der Kanalisation
in Hainholz.
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